Jesus-
wenn er wiederkäme...

Auszug aus meinem Buch

Clemens spürte, wie sich langsam eine beglückende Freude in ihm ausbreitete. Nein, Angst hatte er nicht mehr. „Wer bist du?“, fragte er die schweigende Gestalt.

„Ich bin Jesus von Nazareth. Ich werde wieder auf der Welt erscheinen, wie es immer angekündigt wurde und wie es in eurer Kirche verankert ist. Ich erscheine nun mit neuem göttlichen Auftrag. Sei darauf vorbereitet.“

Clemens durchfuhr ein gewaltiger Schrecken. Er wachte davon auf. Widersprechende Gefühle jagten durch seine Adern und zusammenhanglose Gedanken durchfuhren ihn wie Donnerschläge. Ich muss aufstehen, dachte er sich, mich bewegen, es war nur ein Traum, ich kann doch solche Träume nicht ernst nehmen. Aber was wäre wenn doch?
Nein, nein Clemens, du bist nüchtern genug, um diesen Traum nicht für wirklich zu halten. Aber ich spüre sie ja noch, diese unvergleichliche Liebe, eine Liebe, die mit nichts zu vergleichen ist. Er spürte sie in seinem Körper. Ich fühle mich so leicht, so heiter, so überaus angenehm. Ich muss mit jemandem darüber sprechen, dachte er. Ich erzähle es meinem Bruder. Vielleicht ist es ja doch die Wahrheit. Was wäre, wenn er tatsächlich wiederkäme?

Clemens konnte diesen ungeheuerlichen Gedanken nicht zu Ende denken. Immer wieder schüttelte er innerlich den Kopf, weil sein kritischer Verstand ihm das Weiterdenken verbot. Mach dich nicht lächerlich, sagte ihm seine Vernunft. Aber würdest du es dir nicht wünschen?, fragte sein Herz. Warum sollte er wieder erscheinen? Gibt es einen Grund, fragte der Forscher.

Was hätte das für Folgen für die Kirche? fragte der Papst. Clemens erhob sich. Das muss ich später klären. Er machte sich fertig für den Arbeitstag. Zur heutigen Audienz hatten sich viele Besucher angesagt. Er schob weitere Gedanken an den Traum beiseite.


Philosophie

Was du heute denkst, wirst du morgen sein.
Was du heute denkst, wird morgen deine Realität.


Mit diesen Sätzen behaupte ich etwas Unerhörtes. Kann das tatsächlich sein, dass wir mit unserem Denken in das Geschehen unserer Umwelt eingreifen? Mit unserem Handeln ja, das weiß doch jeder, aber beeinflußt auch unser Denken unsere Realität?

Nun, die Wissenschaft ist gerade dabei, genau das zu beweisen. Wir wissen schon lange, dass z.B. bei einem Experiment oder Test die Erwartung des Experimentators das Ergebnis in Richtung seiner Erwartung verschiebt. Was hat das alles mit Jesus zu tun?
Ich erklär´s jetzt: Es ist nämlich nicht so, dass unser Denken die Wirklichkeit verändert, sondern unser Bewusstsein nimmt den Einfluss. Indem wir Achtsamkeit und Aufmerksamkeit für unsere Gedanken entwickeln, indem uns bewusst wird, was wir gerade denken und fühlen, entsteht in uns so etwas wie Teilhabe an dem uns umgebenden All-umfassenden Bewusstsein.

Mit Aufmerksamkeit auf unsere inneren Denk- und auch Gefühlsvorgänge errichten wir einen inneren Beobachter und auf diesen kommt es an. Unser innerer Beobachter ist der Träger unseres Bewusstseins. Er verbindet uns mit den unendlichen Energien des All-umfassenden göttlichen Bewusstseins.
Wir haben uns damit eine Tür zu dem Kontakt mit dem Schöpfer unseres Universums geöffnet. Ihm und seiner immer gleichmäßig fließenden Liebe gilt es, sich in Dankbarkeit und Demut, in Freude und Zufriedenheit, zuzuwenden.

Wir wandeln die Eingangssätze nun ab:

Was dir heute bewusst ist, wirst du morgen sein. Was dir heute bewusst ist, wird morgen deine Realität verändern.

Die Achtsamkeit für die eigenen Gedanken eröffnet also den Weg zu Gott. Das wollte uns Jesus vermitteln und wird er auch wieder vermitteln, wenn er wiederkommen sollte. Es ist anzunehmen, dass Jesus nur dann wiederkommen würde, wenn wir die Bereitschaft zu dieser Veränderung in der Anwendung unseres Denkens entwickelt haben. Dann sind wir auch wacher und aufnahmefähiger für die Kraft seiner Botschaft.


Clemens, der XV., absolvierte seine Audienzen so pflichtbewusst und diszipliniert, wie er alle seine Aufgaben versah. Er hatte sein Amt noch nicht lange inne. Den Papstnamen Clemens hatte er mit Bedacht gewählt, weil der letzte Clemens (1769-1774) als ein Papst in die Geschichte einging, der den Jesuitenorden verboten hatte und damit deutlich gemacht hatte, dass eine so starke Hinwendung zu weltlichen und politischen Fragen, wie sie der Orden mit gewaltiger Machtentfaltung ausübte, nicht im Sinne des Auftrags der Kirche war. Er wollte ein Zeichen für Frieden und Nächstenliebe in der Welt setzen und sich damit in die eindeutige Nachfolge Christi stellen.

An letzter Stelle auf der Besucherliste stand heute 'Jesus Arameus'. Seinem Privatsekretär, genannt Don Geraldo, war nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Den Vornamen Jesus benutzten schließlich viele Menschen. Oft hatte der Papst private Personen zur Audienz kommen lassen, die er noch nicht kannte. Er holte immer jeden Gast persönlich ab. Nachdem der vorletzte Besucher gegangen war, riss Don Geraldo hastig die Tür zur Audienzhalle auf, um den letzten Gast anzukündigen. Clemens sah auf. „Eure Heiligkeit, es .. es ist ...ist...JESUS!!“

(Zitat aus dem Buch: "Jesus- wenn er wiederkäme")


Beim ch.falk-verlag finden Sie mein
Buch "Jesus-wenn er wiederkäme"

Nach dieser langen Vorrede zu Beginn haben Sie vielleicht verstanden, welches Anliegen ich hatte, ein solches Buch zu schreiben:

Ich möchte dazu anregen, einen achtsamen Beobachter Ihrer selbst zu entwickeln, der Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Gedanken und Gefühle lenkt und diese registriert. Einfach registriert, ohne zu bewerten, ohne zu beurteilen, einfach registrieren, zur Kenntnis nehmen. Das macht Ihr innerer Beobachter. Dann könnte es sein, dass Sie bemerken, dass Sie alles, was Sie erleben und erfahren, vorher so entschieden haben.

Meistens bleibt uns genau diese eigene vorausgegangene Entscheidung völlig unbewusst, und wenn Sie uns bewusst geworden ist, können wir die Entscheidung auch verändern, neu treffen und dann könnte der Anfangssatz in seiner komprimierten Kürze wieder stimmen:

Was du heute denkst, wird morgen deine Realität verändern.

Ich lade Sie nun ein, mit mir einzusteigen in ein Umdenken, in ein Gewahrsein der eigenen Gedanken, Zweifel und Gefühle. Dann werden Sie merken, dass es nicht entscheidend ist, was Sie und wie Sie denken und fühlen, sondern, dass Sie ein Bewusstsein davon aufbauen, dass Sie Ihr eigener Beobachter werden, quasi der Zeuge Ihrer selbst.

Das Thema „Jesus Wiederkunft“ eignet sich in besonderer Weise dazu, beim Lesen oder Zuhören auf die eigenen Gedanken zu achten, weil es so ungewöhnlich ist. Es kann kein alltägliches Geschehen sein, wenn er wiederkäme. Wir werden aus unserem Alltags-Gewohnheits-Denken gerissen und müssen uns auf völlig neue Verhältnisse einstellen.

Ich verrate Ihnen noch ein zweites Motiv für das Schreiben dieses Buches: Wenn es stimmt (und ich glaube daran), dass wir Menschen über unser Bewusstsein Einfluss nehmen können auf die Ereignisse in der Welt, dann tragen wir alle dazu bei, Zuhörer und Leser des Buches, die wir uns mit der Vorstellung von Jesu Wiederkunft befassen, manche sie sogar auch freudig begrüßen würden, dass der Boden bereitet wird, damit er wiederkommen kann.